Hat nun das Heft in der Hand: Dexter Amanus. |
In einem eigenhändigen Rundbrief an seine fünf Anhänger schrieb der Engländer: „Hang loose, everybody! Rom ist abgefallen: seine Bischöfe haben mit allen ihren Vorgängern bis zum Papst Hippolytus gebrochen, im Kult, in der Lehre und in der Kirchenleitung. S. E. Msgr. Lefebvre hat das erkannt, aber er war ein Schismatiker, von dem sich S. E. Msgr. Williamson also zu Recht getrennt hat. Doch auch S. E. Msgr. Williamson handelt nicht mehr im Geiste von ’88 – folglich sind wir nun die wahre Kirche, die einzigen Hüter der Tradition. Nun haben wir freie Hand, um das Werk fortzuführen, das die Vorsehung uns eingehändigt hat. Der klare Schnitt war nötig – ich wasche mich in Unschuld. Stehen wir nun fest geballt zusammen und seien wir getrost: The kingdom of God is at hand!“
Vorderhand war dem folgendes vorausgegangen: Schon länger war ein Teil der Marcellusinitiative, eines Onlineshops, der für sich in Anspruch nimmt, der einzige verbliebene Vertreter der apostolischen Tradition zu sein, unzufrieden über den Umgang Williamsons mit der Handkommunion. Amanus wurde zum Anführer der Aufmüpfigen und ließ sich auf ein Händeringen mit der Linken in der Gruppierung ein, die er eines „synkretistischen Subsistit-in-Handgemenges“ bezichtigte.
Schließlich nahm sein Ärger Überhand: er, der noch vor kurzem für Williamsons Lehren ins Feuer gegangen wäre, den jeder küssen mußte, der Williamsons Gunst erstrebte, griff den Bischof selbst an und bemängelte in einer Handschrift, daß vieles in dessen Umkreis unter der Hand ablaufe: „Da weiß die rechte Hand nicht, was die linke tut! Ich fühle mich manipuliert. Man beißt nicht die Hand, die einen füttert, das sollte auch Williamson wissen! Es juckt mich wirklich in den Fingern, mich gegen ihn zu erheben, aber womöglich reicht schon ein fester Händedruck.“
Da die Beweislast dieser harschen Kritik auf der Hand lag, reagierte Williamson auf den unfreundlichen Handschlag Amanus’ angegriffen und war schnell mit Ausschlußdrohungen bei der Hand. Schließlich kam Amanus dem Bischof in einem Handstreich, den er bereits auf der Hinterhand gehabt hatte, zuvor und kehrte ihm kurzerhand den Rücken. Der Unterhändler Menenio Lanato hatte es zwar unternommen, dem Bischof im Handumdrehen zur Hand zu gehen, hatte aber nichts ausrichten können.
In einer knappen Reaktion sagte ein Vatikansprecher zu dem Vorfall, daß sich der Weg zu Christus nicht von der Hand weisen lasse. Bischof Fellay von der Piusbruderschaft meinte: „Nun ist es jedem Traditionstreuen klar: Williamsons Handeln hat nicht Hand und Fuß; wir werden ihn mit keinem Finger unterstützen. Dazu haben wir auch gar keine Handhabe.“ Williamson selbst erklärte lapidar, er fühle sich entrechtet.
Erste Handlung der neuen Führhand muß nun die behende Kreierung eines Nachfolgers sein, denn Amanus, im gleichen Alter mit Williamson, ist nicht mehr der Jüngste. Da ihm kein regulärer Handaufleger zur Verfügung steht, wird er dazu eigene Hand anlegen müssen.
In jedem Fall muß das MOECHAS aufpassen, daß ihm die Mitglieder seiner manus Dei nicht abhanden kommen: einigen brennen nun Fragen auf den Nägeln, die dringend angepackt werden müssen. Die weitere Aufspaltung des Corpus scheint zum Greifen nahe.
Wer in dieser Weise das Werk von Erzexzellenz Hippolytus, ich meine Marcellus, ach Quatsch: Williamson bloßstellt, ist wahrscheinlich ein Handlanger der Handkommunikantisten ...
AntwortenLöschenSehr geehrte Tiberente,
AntwortenLöschenRekurrenz im medizinischen Sinne ist eine schwere menschliche Bürde, die Sie mit stilistischen Mitteln hervorragend zu schildern wissen - manch einer mag das für Poesie halten - aber mir ist irgendwie jetzt ganz schlecht.
Das Wort MOECHAS ist mir nämlich derart auf den Rekurrenz...
äh...Rekurrensnerv geschlagen, dass ich erst mal nur noch heiser flüstern kann: herzlichen Dank für diese emphatische Berichterstattung!
Alles Weitere sehen wir dann, denn Gottes Weisheit ist unergründlich und möglicherweise bedient er sich bei der Seelenrettung von morgen nicht mehr länger der klassischen Lehre von gestern.