Kasper als geheilt entlassen

Wieder der Alte:
Kardinal Kasper
ROM, 5. Dezember (eigener Draht­bericht). Wie soeben bekannt wurde, ist der emeritierte Kurien­kardinal Walter Kasper heute nach einer chir­urgischen Behandlung aus der Klinik auf der Tiberinsel entlassen worden. Der bekannte Purpur­träger war am Montag in das Kranken­haus ein­geliefert worden und hatte sich danach fast vier Tage lang nicht öffentlich geäußert, was bei vielen zu Sorgen und Befürchtungen über seinen Gesundheits­zustand geführt hatte. Die ärztliche Leiterin der Klinik, Gemma Capelli Turchini, gab jedoch heute auf einer Presse­konferenz bekannt, daß es sich um einen harmlosen kosmetischen Eingriff gehandelt habe, in dessen Verlauf dem Kardinal eine gut­artige Wucherung im Gesicht entfernt worden sei. Die Abheilung sei auf einem guten Wege.

Als bemerkenswert an dem Vorfall wird vor allem die offenbare Heimlichtuerei angesehen. Die ominöse Einlieferung Kaspers geschah am Montag vormittag, nachdem er ein Presseinterview zu seiner Rolle bei der Synode zur Familie und im letzten Konklave plötzlich hatte abbrechen müssen. Daß die beteiligten Journalisten es ablehnten, über den Vorgang zu berichten, führte an den folgenden Tagen zu weitreichenden Spekulationen über eine eventuelle Erkrankung des Kardinals. Verstärkt wurden diese Mutmaßungen durch einen ehemaligen Berater Kaspers, Grillo Parlante, der am Dienstag twitterte: „Ich habe es kommen sehen. #Kasper“; der Tweet wurde inzwischen gelöscht.

Angebliche Aufnahme Kaspers
bei dem Interview
vom 1. Dezember
Es kursiert jedoch seit heute ein Foto im Internet, das während des Interviews von einem englischen Journalisten aufgenommen worden sein soll. Es zeigt Kasper tatsächlich mit einer offenbar plötzlich aufgetretenen Schwellung, Schreck und Erstaunen stehen ihm ins Gesicht geschrieben.

Weder Kaspers Chauffeur Apuleio Lomino noch sein Freund, der Jesuitenpater Ignazio Lucignolo, der ihn vom Krankenhaus abholte, wollten sich gegenüber der Tiberente zu dem Vorgang selbst äußern. Der Jesuit teilte uns jedoch mit, daß Kasper bereits heute seine Arbeit wieder aufnehmen werde: er wolle sich am Abend zu Beratungen mit den beiden emeritierten Professoren Gatto und Volpe treffen, denen großer Einfluß auf seine Theologie zugeschrieben wird.

Schweigt auch die kirchliche Umgebung Kaspers, so sind die Ärzte um so gesprächiger: Der bei der Behandlung Kaspers hinzugezogene Experte Giuseppe Burattini veröffentlichte bereits heute einen Artikel im Fachblatt Lancet, in dem er auf den Fall ausführlich eingeht: Offenbar handelte es sich bei Kaspers Unpäßlichkeit um ein sehr selten auftretendes Syndrom, das der Mediziner als paroxysmal eingetretene, benigne rostrale Apikalneoplasie des Os nasale beschreibt.

Der einzige bekannte weitere Fall ereignete sich laut Burattini Mitte des 19. Jahrhunderts an einem jugendlichen Patienten in Italien, der außerdem an schwerem konstitutionellem Xylismus und rezidivierender Pseudologie litt. Ob auch Kasper von diesen Symptomen betroffen ist, wird derzeit untersucht. Der Arzt vermutet aufgrund seiner Beobachtungen, daß bei dem Kardinal ein leichterer Verlauf in Form einer von außen nicht sichtbaren zerebralen Lignifikation aufgetreten sein könnte.

Nachdem das überschüssige Gewebe entfernt war, seien keine weiteren Komplikationen aufgetreten. Man hofft nun allenthalben, daß es sich um ein einmaliges Ereignis gehandelt hat und der 81jährige, den die italienische Regenbogenpresse auch als „George Clooney des Vatikans“ bezeichnet, von weiteren Entstellungen verschont bleibt. Seelisch jedenfalls hat dem Geistlichen die kurze Auszeit offenbar gutgetan. Chefärztin Capelli Turchini: „Ich war beeindruckt von der Frische und Jugendlichkeit Seiner Eminenz; vor allem zum Ende hin blühte er wahrhaftig auf. Zum Abschied sagte er mir: ‚Professoressa, nach Ihrer Behandlung fühle ich mich wie ein richtiger Junge!‘“

Oberes Bild: Quelle

6 Kommentare:

  1. Hanno in comune il Pinocchio ed il Kasper che sono burattini tutti e due. Ma comunque, nel Vaticano, Kasper fa il burattinaio.

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  2. Schon wieder? War er nicht neulich erst wegen derselben Erkrankung in Behandlung? Ich sag nur "morbus africanus"...

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  3. *Pruuust*
    Das gefühlte endlose Warten auf einen neuen post hat sich ausgezahlt!
    :-D :-D :-D!!!

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  4. Liebe Tiberente (bzw. deren Schreiber): Gut recherchiert! Vergelt's Gott!

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    1. Wo gut recherchiert? Bei Carlo Collodi?

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  5. Otto Reutter: "Mir ham se als jeheilt entlassen"

    https://www.youtube.com/watch?v=rHd5tqslYGo

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